40 Jahre Tour de Sol
Am 21. Juni 2025 feiert die Tour de Sol ihr 40-jähriges Bestehen. Ein Jubiläumsanlass in Oberburg zeigt: Solare Mobilität hat Geschichte geschrieben und schreibt weiter.
Was 1985 als kreative Antwort auf die Energiekrise begann, hat die Solarenergie in der Schweiz geprägt. Beim Jubiläumsanlass blicken Josef Jenni und Urs Muntwyler zurück auf die bewegte Geschichte der Tour de Sol und zeigen, was daraus entstanden ist.
Frage an Josef Jenni
Wieso wurde die Tour de Sol damals vor 40 Jahren initiiert?
Die Tour de Sol, als Werbefahrt für Sonnenenergienutzung, entstand aus wirtschaftlicher Not. Nach der ersten Energiekriese 1973 entstand ein grosses Interesse an Solarenergienutzung. Ab 1980 liess das Interesse nach, und viele Firmen gaben den Bau von thermischen Sonnenenergieanlagen wieder auf. Auch Firma Jenni kämpfte ums Überleben. Wir hatten kein Geld für Werbung, aber eine zündende Idee. Die Tour de Sol strahlte eine grosse Begeisterung aus. Neue Firmen entstanden und Firma Jenni hatte genug zu tun.
Frage an Urs Muntwyler
Was waren die grössten Herausforderungen für die Organisation und Durchführung der Tour de Sol?
Das technische Reglement der Tour de Sol kommt aus dem Modellfreiflug, den ich heute wettkampfmässig in der Schweizer Nationalmannschaft betreibe. Nach der Lancierung zeigte sich, dass man technischen Support bieten musste, und ich organisierte die Tagung «Technik der Solarfahrzeuge» in Bern. Später waren die Finanzierung und die Logistik die grössten Herausforderungen. Mit über 1 Million Budget war die Tour de Sol der grösste gesponserte Anlass ausserhalb des Sports. Die Teams erhielten sechsstellige Preissummen und hatten Sponsoren, mit denen sie die technischen Entwicklungen finanzierten. 1993 wurde die Tour de Sol durch die Trägerschaft gestoppt.
Frage an Urs Muntwyler
Was ist aus der Tour de Sol entstanden?
Zur Tour de Sol 1987 erliess der VSE-Anschlussbedingungen für netzgekoppelte PV-Anlagen. Mit der in Burgdorf 1991 weltweit ersten kostendeckende Einspeisevergütung KEV für Solaranlagen gelangen der «Solar- und Wind-Energie» weltweit der Durchbruch. Organisatoren und Teilnehmer der Tour de Sol gründeten Ingenieur-, Solar-, Elektro-, IT- und Technologiefirmen. Das Bundesamt für Energie BFE begann 1992 ein «P+D Programm Leicht-Elektromobile», dessen Programmleiter ich bis 1998 war. 1992 startete die Internationale Energie-Agentur IEA ein Technologiezusammen-Arbeits-programm für «Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge» (www.ieahev.org) mit bis 20 Ländern, dessen Vorsitzender ich von 1998 bis 2018 war.
Frage an Josef Jenni
Wer ist für den Jubiläumsanlass eingeladen und was erwartet die Teilnehmenden am 21. Juni am Anlass in Oberburg?
Grundsätzlich sind alle an Solar-Elektromobilität und an der Energiewende interessierten Leute eingeladen. Es erwartet Sie ein spannendes Programm aus der Entstehung der Tour de Sol und die vielen Innovationen, die daraus hervorgegangen sind. Am Nachmittag werden Lösungen aufgezeigt, wie der sehr aktuellen Herausforderung des Umgangs mit überschüssigem Solarstrom sinnvoll begegnet werden kann. Es ist Raum für Fragen und gegenseitigen Gedankenaustausch vorhanden.
Solare Mobilität: Gestern, heute und in Zukunft
Samstag, 21. Juni 2025, 10.00 – 15.00 Uhr, bei Jenni Energietechnik, in Oberburg
mit Kaffee + Gipfeli ab 9.00 Uhr, kleiner Mittagsverpflegung und Zvieri ab 15.00 Uhr.
Die Teilnahme ist kostenlos inkl. Kaffee, Gipfeli, Mittagsverpflegung und Zvieri.