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«Tun ist wie wollen, nur krasser»

Interview
«Tun ist wie wollen, nur krasser»

Interview mit Andreas Kluser, dipl. Ingenieur ETH, Pat. Ingenieur-Geometer, Mitglied der Baukommission von Ipsach Referent am Energieforum Ipsach vom 4. Mai 2024

Sie werden bei Ihrem Referat die eigene Quartier-Anlage für Photovoltaik (PV) und Elektromobilität vorstellen. Können Sie uns kurz erklären, was diese Anlage dem Quartier alles bietet?

In unserem Quartier mit mehr als 40 Parteien haben wir die Initiative ergriffen und auf den gemeinsamen Dachflächen der Garagen eine quartiereigene PV-Anlage realisiert, mit ca. 100 kWp Leistung. Mit unserem eigenen Sonnenkraftwerk können alle Quartierbewohner beispielsweise ihre Elektroautos laden, weil wir gleichzeitig auch die dafür nötigen Kabel und das gemeinsame Lademanagement installiert haben.

Sie sind Mitinitiant des ersten Energieforums vom 4. Mai 2024 in Ipsach, das durch den energie-cluster.ch organisiert wird. Wie müssen wir uns diesen Tag vorstellen und was erhoffen Sie sich vom Energieforum?

Der Tag bietet allen Umwelt- und Energie-Interessierten topaktuelle Informationen aus erster Hand zu unzähligen Themen: Photovoltaik, nachhaltige Wärmeerzeugung, Elektromobilität mit Auto und Velo, energetische Gebäudesanierung und vieles mehr. Sowohl die Referate wie auch die Messe/Ausstellung mit vielen lokalen Unternehmen und Lösungsspezialisten nehmen Bezug auf die Gemeinden der Region Biel-Nidau-Ipsach und Umgebung.

Am Ende des Tages soll jede und jeder sagen können: «Heute habe ich etwas gelernt – ich weiss jetzt, wie und mit wem ich mein nächstes Projekt realisieren kann.»

Welche Möglichkeiten gibt es heute für die Anwendung lokal produzierten Stroms? Welches Spektrum gibt es bei den möglichen Abnehmern und den Speichermöglichkeiten?

Am effizientesten und wirtschaftlichsten ist es, den lokal produzierten Strom direkt lokal zu nutzen. Für den Transport und die Speicherung von Strom entstehen Kosten und auch immer Verluste. Natürlich geht es nicht ohne, aber beides ist zu minimieren. Dazu dienen smarte (intelligente) Steuerungen unserer Elektrogeräte, bei Wärmepumpen, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Elektroautos etc. Früher wurden wir dazu erzogen, am Mittag, wenn überall gekocht wird, Strom zu sparen. Heute produziert die Sonne genau dann am meisten Strom. Unsere Gewohnheiten werden sich also etwas verändern.

(Bild: Andreas Kluser)