Power-to-Gas: Ein wichtiger erster Schritt
Mit dem Stromgesetz vom 9. Juni 2024 erhält die Power-to-Gas-Technologie Aufschub. Dies ist zu begrüssen. Für einen Durchbruch steht aber noch viel Arbeit an.
Von Thomas Peyer, Geschäftsführer Swisspower Green Gas AG
Power-to-Gas (PtG) ist ein wichtiger Baustein in der Realisierung eines vollständig erneuerbaren Energiesystems ohne CO₂-Emissionen. PtG-Anlagen wandeln Strom in Wasserstoff oder Methan um. In Zukunft kann so der im Sommer überschüssige Strom aus PV-Anlagen saisonal gespeichert werden. PtG-Anlagen erzeugen erneuerbares Gas, das sowohl in der Mobilität als auch in der Wärmeversorgung Anwendung findet.
Trotz grossem Potenzial sind PtG-Anlagen wenig verbreitet: Die bisher erste industrielle Anlage in der Schweiz betreibt Limeco, die Swisspower mitinitiiert hat. Wegen hohen Investitionskosten rechnet sich der saisonale Betrieb von PtG-Anlagen noch nicht. Die im Stromgesetz vorgesehene Rückerstattung des Netznutzungsentgelts schafft Abhilfe. Die dadurch sinkenden Betriebskosten schaffen Anreize für einen Ausbau dieser zukunftsgerichteten Technologie.
Um die Dezentralisierung des Schweizer Energiesystems voranzutreiben (z.B. Verschiebung von Überschussstrom vom Sommer in den Winter), braucht es mehr PtG-Anlagen. Um zusätzlich die Versorgungssicherheit der Schweiz zu erhöhen, müssen nebst dem Gasnetz weitere Gasspeicherkapazitäten aufgebaut werden.