Die Zukunft des Strassenverkehrs ist batterieelektrisch!
Am erfolgreichen ersten Event zum Thema Elektromobilität in Gemeinden am 28.01.2025 im Rathaus Bern wurden spannende Fakten, Lösungen und Innovationen für eine elektrische Zukunft präsentiert.
Nach einer eindrucksvollen Begrüssung vom Direktor für Sicherheit, Umwelt und Energie der Stadt Bern, Alec von Graffenried machten Martin Bolliger vom TCS und anschliessend Thomas Rücker, Direktor bei auto-schweiz den Auftakt des Events. Beide gaben einen umfassenden Überblick über den Stand der Elektromobilität in der Schweiz und präsentierten verschiedene Lösungsansätze und Visionen, um die Elektrifizierung der Fahrzeuge bis 2050 erreicht wird. Christian Ochsenbein beleuchtete die Bedeutung von Energiespeichern. Um den wachsenden Bedarf zu decken, sind enorme Mengen an Batterien und hohe Investitionen erforderlich. Die Kreislaufwirtschaft spielt hierbei eine zentrale Rolle. Roman Stingelin schilderte den Prozess der Elektrifizierung der Buslinien, die dabei auftretenden Herausforderungen und die entscheidenden Fragestellungen
Norwegen gilt als Vorreiter in der Elektromobilität. Lars Løberg, Botschaftsrat bei der norwegischen Botschaft in Bern erklärte, dass umfassende staatliche Förderungen und steuerliche Anreize wie die Mehrwertsteuerbefreiung und reduzierte Mautgebühren eine entscheidende Rolle spielten. Ein flächendeckendes Netz an Ladestationen konnte in enger Zusammenarbeit mit Tankstellen aufgebaut werden. Dennoch bleiben die winterlichen Temperaturen eine Herausforderung.
Volkan Durucu, Berater für Klima und Elektrifizierung der Stadt Stavanger in Norwegen, gab Einblicke in die strategische Planung zur Erreichung der CO-Neutralität bis 2040. Er betonte die Wichtigkeit einer systemweiten Betrachtung und der Zusammenarbeit auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. Die Elektrifizierung der Fahrzeuge trägt erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität in Norwegen bei.
Zurück in die Schweiz führte uns Marianne Hayoz, Gemeinderätin von Spiez, als sie das Elektromobilitätskonzept ihrer Gemeinde präsentierte, welches nun in die Umsetzungsphase eintritt. Weiter stellte Roger Walther mehrere Pilotprojekte der EBP AG vor und analysierte deren Erfolgsfaktoren. Sein Arbeitskollege Silvan Rosser skizzierte die zukünftigen Ladeverhalten in der Schweiz und stellte drei unterschiedliche Ladewelten vor, die ein allgemein zugängliches Netz benötigen.
Die im Kanton Bern geltenden Rahmenbedingungen und das Bewilligungsverfahren wurde uns von Boris Bayer erklärt, während Karl Vogel von der Stadt Bern den Fokus auf das Verhalten der Bevölkerung legte und von der Planung eines Pilotprojekts für ein Sharing-Konzept mit Mobility erzählte.
Nationalrat und swiss eMobility-Präsident Jürg Grossen erörterte die Stagnation der Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen im Jahr 2024. Er prognostizierte für 2025 einen erneuten Anstieg, da günstigere Elektroautos auf den Markt kommen werden.
Der Teil über Informationen und Beratungsangebote in der Schweiz wurde von Viviane Winter vom Bundesamt für Energie, welche das Programm LadenPunkt von EnergieSchweiz sowie den darin enthaltenen Leitfaden "Laden in Gemeinden", der ab Februar 2025 verfügbar sein wird präsentierte; Walter Tresch, der das Projekt "Elektromobilitäts-Check" der Energieregion Innerschwyz vorstellte sowie Thomas Hunziker gefüllt. Letzterer gab Einblicke in die jährliche Seeland E-Mobilitäts-Show, bei der regionale Hersteller Probefahrten mit Elektroautos ermöglichen.
Anschliessend präsentierte Nicolas Müller von Groupe E SA den Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Kommunalfahrzeuge und Mitarbeitende.
Spannend war auch das Referat von Sandro Schopfer. Er stellte die Möglichkeiten des bidirektionalen Ladens vor. Die Sun2wheel AG startet nun das Pilotprojekt Mobility V2XSuisse, in dem ein virtuelles Kraftwerk realisiert werden soll.
Hans Peter Eberhard von der Agrola AG berichtete über das Schnell-Ladenetz im ländlichen Raum, das gemeinsam mit der Landi entwickelt wird und zu 100 % mit Solarstrom betrieben werden soll. Er beleuchtete die Herausforderungen, Kosten, Wirtschaftlichkeit und mögliche Lösungen.
Zum Schluss stand Guido Biaggio auf der Bühne und erläuterte das Bewerbungsverfahren und die Unterstützung des Bundesamts für Strassen (ASTRA) bei der Ausschreibung von Schnellladestationen entlang der Nationalstrassen.
Im abschließenden Diskussionspanel mit Nationalrat Jürg Grossen, Nationalrat Christian Imark, Ulrich Nyffenegger (Amt für Umwelt und Energie des Kantons Bern) und Norbert Rücker von der Julius Bär Bank wurde intensiv über die Liberalisierung des Strommarktes diskutiert. Die Stromkosten beim Laden wurden als zentrales Thema hervorgehoben. Zudem konnten die dringendsten Fragen des Publikums beantwortet werden.
Der Anlass war ein voller Erfolg! Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden, Referierenden und Partnern für ihr Engagement und ihre wertvollen Beiträge.