Kernkraftprojekte könnten Energiewende bremsen
Eine neue Studie der Schweizerischen Energiestiftung (SES) zeigt, wie schnell die negativen Folgen eines Atomkraftwerkprojekts spürbar wären, wenn das Neubauverbot fiele – lange bevor es überhaupt ein neues AKW gäbe. Schon die Aussicht auf neue Reaktoren verändert den Markt, heisst es dort.
Die Studie untersucht drei Zukunftsszenarien nach einer möglichen Aufhebung des Neubauverbots für Kernkraftwerke – vom rein symbolischen Schritt bis hin zu einem konkret geförderten Reaktorprojekt. In allen Fällen zeigen sich negative Effekte auf den Ausbau der erneuerbaren Energien. Die Aussicht auf neue Atomkraftwerke wird die befürwortende Seite der Bevölkerung beflügeln und den Widerstand gegen Wind oder Alpinsolar verstärken, prophezeit die Studie. Und da neue AKW nirgends auf der Welt ohne staatliche Finanzierung gebaut werden, entstehe schnell ein lähmender Verteilungskampf um Fördergelder bei Bund und Kantonen. Die bisherigen Mehrheiten für die Förderung der Erneuerbaren würden verschwinden. Die Studie geht davon aus, dass in der Energiepolitik eine Polarisierung anstelle einer Fokussierung erfolgen würde.
(Bild: SES)