Wasserstoff als Transformator unseres Energieversorgungssystems: Rückblick auf den 5. Power-to-Gas Kongress
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Am 09. September 2025 wurde in der Umwelt Arena in Spreitenbach im Rahmen des 5. Power-to-Gas Kongresses auch dieses Jahr umfangreich über die Bedeutung von Wasserstoff für das Energieversorgungssystem der Schweiz diskutiert. Der Fokus lag auf der Politik im In- und Ausland und auf innovativen Projekten.
Warum Wasserstoff?
Versorgungssicherheit und Winterstrom bleiben eine grosse Herausforderung. Der 5. Power-to-Gas Kongress zeigte, wie grüner Wasserstoff, synthetische Kraftstoffe und Power-to-X-Technologien Teil der Lösung sein können, sofern Infrastruktur und Rahmenbedingungen passen. Im Zentrum standen dieses Jahr die Umsetzung der neuen Wasserstoffstrategie des Bundes, internationale Lösungsansätze sowie die Vision einer Nord-Süd-H2-Pipeline von Deutschland bis Algerien.
Die Schweiz im Zentrum
Den Auftakt zum Themenblock «Fokus Politik Inland» machten Dr. Markus Bareit vom Bundesamt für Energie und Frank Schürch, Geschäftsleiter von energie-cluster.ch. In einem spannenden Gespräch diskutierten sie über die neue Wasserstoffstrategie des Bundes. Anschliessend erläuterte Véronique Bittner-Priez, Generalsekretärin der EnDK, wie diese Strategie in den Kantonen umgesetzt werden soll.
Internationale Perspektive
Nach einer anregenden Fragerunde eröffnete Bijan Cour, Director Power-to-Gas & Renewable Hydrogen bei Kanadevia Inova, den Block «Fokus Politik Ausland». Er zeigte, wie Wasserstoff im grossen Massstab grenzüberschreitend transportiert werden kann. Danach berichtete Stephen Draexler, Teamleiter für grüne Wasserstoff-Aktivitäten bei der GIZ Algerien über grünen Wasserstoff aus Algerien und die Perspektiven mit dem Grossprojekt der geplanten H2-Transitleitung Nord-Süd.
Zum Abschluss des Themenblocks stellte sich Thekla Walker, Umwelt- und Energieministerin von Baden-Württemberg, der Frage: Transformiert Wasserstoff unser Energiesystem? In ihrem Vortrag „Wasserstoffland Baden-Württemberg – Strategie und Projekt für den Süden“ machte sie deutlich, dass grüner Wasserstoff zwar nicht allein die Energiewende trägt, jedoch ein unverzichtbarer Bestandteil davon ist. Vor allem dann, wenn Strom nicht direkt genutzt werden kann, bietet er entscheidende Vorteile: Er lässt sich chemisch speichern, in grossem Umfang transportieren und vielseitig einsetzen.
Innovative Projekte
Den dritten Block eröffnete Dr. Fridolin Roth, Senior Business Developer Hydrogen bei der Axpo Group. Er sprach über erneuerbaren Wasserstoff für die Schweiz und mögliche Importwege über das Erdgasnetz. Im anschliessenden Expertentalk mit Ronald Schlegel, Michael Limacher und Prof. Dr. Markus Friedl wurden Biomethan und Biomethanol mit Einbezug von grünem CO₂ diskutiert. Betrachtet wurden mögliche Ansätze, Realisierbarkeit und Produktionsrouten. Abgerundet wurde der Themenblock durch Thorsten Herdan, der die Produktion synthetischer Kraftstoffe für die Schweiz beleuchtete.
Diskussionspanel: Expert:innen im Dialog
Ein zentrales Highlight war das Diskussionspanel mit folgenden Expert:innen:
- Guy Bühler, Leiter Wasserstoff Axpo Group
- Bijan Cour, Director Power-to-Gas & Renewable Hydrogen Kanadevia Inova
- Daniela Decurtins, Direktorin VSG
- Ronny Kaufmann, CEO Swisspower AG
- Gabriela Suter, Nationalrätin, Motion «Grüne Wasserstoffstrategie für die Schweiz»
- Christian Zeyer, Co-Geschäftsleiter swisscleantech
Zusammen diskutierten sie die Frage, ob Wasserstoff das Energieversorgungssystem der Schweiz transformiert. Es wurde darauf eingegangen, wie die Umsetzung der neuen Wasserstoffstrategie des Bundesrates läuft und wie die Transformation unseres Energiesystems finanziert werden soll.
Networking und Ausblick
Der Kongress bot zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch und Networking. Teilnehmer:innen konnten sich bei einem Apéro riche und Get-together über die neuesten Entwicklungen informieren und Ideen für zukünftige Projekte sammeln.
Der 5. Power-to-Gas Kongress zeigte eindrucksvoll, wie wichtig die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für die erfolgreiche Umsetzung einer nachhaltigen Energiezukunft ist.
Wir bedanken uns bei allen Partnern und Sponsoren des Kongresses und freuen uns bereits jetztIm Herbst 2026 wird der Kongress neu vom energie-cluster.ch zusammen mit SPIN organisiert. Wir freuen uns bereits jetzt auf diese Zusammenarbeit. Mehr Informationen dazu folgen.