Rückblick: Forum «Solare Architektur» in St. Gallen
Am 6. November 2025 fand im Architektur Forum Ostschweiz in St. Gallen das vorerst letzte Forum «Solare Architektur» statt. Gut 20 Teilnehmende, welche sich beruflich mehrheitlich mit Architektur befassen, nutzten die Gelegenheit, sich zu den vielfältigen Möglichkeiten einer solaren und zukunftsfähigen Bauweise auszutauschen.
Nach der Begrüssung und thematischen Einführung durch Silvia Gemperle (Gebäudehülle Schweiz) wurden die vielseitigen Verbandsarbeiten von Gebäudehülle Schweiz präsentiert. Dabei ist das Dach als zentrales Element der Gebäudehülle vorgestellt worden, wozu mehrere Leitfäden, Broschüren und Kurse seitens Verbands bestehen. Diese befassen sich beispielsweise mit dem Zusammenspiel zwischen Energieerzeugung und Dachbegrünung, Schneefang oder Sicherheitsmassnahmen auf Flachdächern.
Im Anschluss sprach Daniel Studer (ETH Zürich) über die «sonnigen Aussichten» einer solar geprägten Zukunft. Er machte deutlich, dass architektonische Ästhetik und Energieproduktion längst kein Widerspruch mehr sind, sondern ein integraler Bestandteil moderner Baukultur. Dazu präsentierte er verschiedenste Formen und Arten von PV-Lösungen wie Balkonelementen, Faltdächer, bewegliche Elemente oder Vorrichtungen für Fenster und Fassaden.
Marco Balzli (PREFA Schweiz AG) demonstrierte insbesondere, wie sich Design und Technik bei Doppelfalzdächern vereinen lassen. Durch das im letzten Jahr eingeführte Solarprodukt «Prefalz» wird die unverkennbare Dachstruktur beibehalten, aber zusätzlich Energie erzeugt. Dabei ist das phantastischste dieses System die Klemme.
Abgerundet wurde das Programm durch Fredy Zaugg (Stadt St. Gallen), welcher die strategische Planung seitens Stadt zur Senkung der CO2-Emissionen beleuchtete. In fünf Bereichen sind sie dabei tätig und haben bereits 88 Massnahmen ergriffen. Seit 2024 werden auch dem Konsum und Ressourcen mehr Beachtung geschenkt, da diese einen grossen Teil der Emissionen ausmachen. Weiter wurden Zielkonflikte wie beispielsweise PV und Begrünung, Ästhetik oder Denkmalschutz sowie der Umgang damit vorgestellt.
Die Fragen aus dem Publikum wurden direkt nach den einzelnen Referaten von Silvia Gemperle aufgenommen und im anschliessenden Apéro individuell weiterdiskutiert. Dabei bot sich auch reichlich Gelegenheit zum Austausch und Networking in entspannter Atmosphäre.
Ein herzliches Dankeschön geht an sämtlichen Teilnehmenden für ihr Interesse sowie allen Referierenden für die abwechslungsreichen Beiträge. Ein spezieller Dank an PREFA Schweiz AG, die es ermöglicht hat, in diesem Jahr fünf solcher Veranstaltungen im Rahmen einer kleinen «Tour de Suisse» durchzuführen.