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«Ende 2020 gab es in der Schweiz bereits knapp 6'000 Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV)»

Interview

Interview mit Wieland Hintz, Dr. sc. ETH, Fachspezialist Erneuerbare Energien beim Bundesamt für Energie (BFE) und Referent am Tageskurs «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV)» vom 15. März 2022

Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) ist das Energie-Management-Modell, bei dem die Bewohnerinnen und Bewohner von einem oder mehreren Gebäuden vor Ort erzeugte Elektrizität selbst verbrauchen. Das Modell verspricht eine Beschleunigung beim Erreichen der Ziele, welche die Energiestrategie 2050 vorgibt. Deshalb bietet der energie-cluster.ch am 15. März 2022 in der Region Zürich den Tageskurs «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV)» an. Er vermittelt einen aktuellen Überblick zum Thema. Dr. Hintz wird ein Referat halten mit dem Titel «Aktuelle und zukünftige Rahmenbedingungen».

Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch wurde eingeführt im Energiegesetz, das am 1. Januar 2018 in Kraft getreten ist. Was hat sich in dieser Sache in den vergangenen vier Jahre getan? Kann man bereits von bestimmten Trends sprechen?
Ende 2020 gab es in der Schweiz knapp 6000 ZEV, beinah doppelt so viele wie noch ein Jahr zuvor. Gerade im Vergleich zu vergleichbaren Eigenverbrauchsmodellen in Frankreich und Deutschland ist das ein grosser Erfolg.

Wer sind die treibenden Kräfte für die Installierung von ZEV?
Es sind im Allgemeinen die Liegenschaftseigentümer. Bisher waren sie schon für die Wärmeversorgung der Bewohner zuständig, neu sind sie es auch für die Stromversorgung.

Werden ZEV durch das Bundesamt für Energie gefördert und, falls ja, in welchem Rahmen und unter welchen Bedingungen?


Bild: zvg

Der Bund fördert die Installation von Photovoltaikanlagen mit einer Einmalvergütung. Indirekt werden damit auch ZEV gefördert, denn ohne eigene Stromproduktionsanlage kann ein ZEV nicht gegründet werden.

Bedeutet die Unterstützung durch das Bundesamt für Energie ein klares strategisches Bekenntnis zur dezentralen Energieproduktion im Rahmen des künftigen Energieversorgungsnetzes?
Ja. Gemäss der Energiestrategie 2050 soll die Photovoltaik neben der Wasserkraft zur zweiten Säule der Schweizer Stromversorgung werden. Das grösste Potenzial für den Ausbau der Photovoltaik liegt im Gebäudebereich und erfolgt somit dezentral.