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«Monitoring ist da wichtig, wo eine bessere Effizienz erreicht werden kann»

Interview

Interview mit Lorenz Deppeler, Dipl. Ing. FH, Elektrotechnik, MAS Business Administration and Management Leiter Energieberatung der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich Referent am Tageskurs Monitoring & Optimierung im Gebäudebestand

Nur wer die Energieflüsse im Gebäude kennt, kann diese optimieren und die richtigen Effizienz-Massnahmen ergreifen. Diese Erkenntnis steht hinter dem Tageskurs Monitoring & Optimierung im Gebäudebestand des energie-cluster.ch. Die Digitalisierung ermöglicht immer einfachere und günstigere Lösungen, beispielsweise durch IoT-Devices oder durch die Auswertung von Smart Meter Daten. Dadurch lassen sich Monitoringsysteme, welche bei grösseren Gebäuden und Anlagen längst Standard sind, nun auch für kleinere Liegenschaften wirtschaftlich umsetzen. Lorenz Deppeler wird am Tageskurs ein Referat halten. Sein Thema: «Energieflüsse im Gebäude messen und auswerten».

Wie setzt die EKZ-Energieberatung Monitoring ein?
Die EKZ-Energieberatung setzt sich für Energieeffizienz, erneuerbare Energie und die Dekarbonisierung ein. In den drei Gebieten Sensibilisieren, Beraten und Fördern unterstützt sie ihre Privat- und Geschäftskunden mit einer breiten Palette von unabhängigen Dienstleistungen. Messen, auswerten und optimiertes Steuern und Regeln von Energieflüssen gehört zu diesen Dienstleistungen. Wir sehen das als eine der vier Dimensionen, um Gebäude energetisch möglichst ideal zu betreiben.


Bild: Lorenz Deppeler

Wie soll ein Monitoring sinnvoll aufgebaut werden?
Messpunkte für Strom, Wärme und Wasser sind da wichtig, wo eine bessere Energieeffizienz durch Regelung und Rückschlüsse aus Auswertung erreicht werden kann. Es ist sinnvoll, einen Energieexperten für die Konzipierung beizuziehen.

Welche Zeiträume und Daten können handfeste Resultate liefern, welche zu konkreten Korrekturvorschlägen beim Verbrauchsverhalten von Menschen und Geräten führen?
Das wichtigste ist die Endenergie, die ins Haus und aus ihm heraus fliesst. Spezifische Verbräuche, wie etwa kWh pro Quadratmeter bewohnte Fläche, können für Standards wie zum Beispiel die SIA Gebäudekategorien, DISPLAY oder GEAK verwendet werden. Oft werden für Benchmark Vergleiche Jahresverbräuche nach Energieträgern verwendet. Saisonale Vergleiche über mehrere Jahre oder Vergleiche zu anderen Liegenschaftstypen der selben Kategorie können als Grundlage für Verhaltens- oder Regelparameteranpassungen dienen.

Wie stellt man sicher, dass man über das Monitoring schnell und zuverlässig zu den Schwachstellen findet?
Die Basis sind regelmässig übermittelte, erfasste Messwerte, die auf Plausibilität und Ausreisser überprüft werden. Aufgrund von Ausreissern oder aufgrund von Tendenzen kann die Suche nach Schwachstellen gestartet werden. Durch das Identifizieren von ungewöhnlichen Verbrauchsmustern können auf fehlerhafte Verbraucher Rückschlüsse gezogen werden. Tools wie zum Beispiel der EKZ-Energieassistent zeigen, in welchen Kategorien wieviel Strom verbraucht wird. Dies kann für die Suche nach Einsparpotenzial sehr nützlich sein.