«Viele unserer Mitglieder unterstützen die ‹Elektrifizierung› von Liegenschaften mit Ladeinfrastruktur»

An ihrer Jahresmedienkonferenz 2023 hat auto-schweiz im vergangenen März günstige Rahmenbedingungen für die Elektromobilität gefordert. Es sollen möglichst viele Steckerfahrzeuge importiert werden. Sind Sie zuversichtlich, dass die Ladeinfrastruktur mit der gewünschten schnellen Zunahme Schritt halten kann?

Leider nein. Das Verhältnis zwischen elektrischen Fahrzeugen auf unseren Strassen und öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur verschlechtert sich, die Schere geht immer weiter auf. Bei privaten Ladestationen gibt es zwar keine offizielle Erhebung, wir wissen aber aus Umfragen, dass ein Grossteil der Elektroauto-Käufer der letzten Jahre zuhause oder am Arbeitsplatz laden kann. Hier besteht also ein grosser Hebel, um die Elektromobilität voranzubringen.

Welche Anstrengungen unternehmen die Mitglieder von auto-schweiz für den Ausbau der Lade-Infrastruktur? Bemüht sich Ihre Vereinigung in diesem Zusammenhang um direkte Kontakte mit Besitzenden von Liegenschaften?

Als Verband legen wir den Schwerpunkt auf die Schaffung guter Rahmenbedingungen. So engagieren wir uns in der Roadmap Elektromobilität des UVEK von Bundesrat Albert Rösti oder nehmen Einsitz in einer Begleitgruppe zur Erarbeitung von Leitlinien für die Erstellung von Ladeinfrastruktur. Viele unserer Mitglieder haben aber entsprechende Angebote oder arbeiten mit Unternehmen zusammen, die bei der «Elektrifizierung» von Liegenschaften unterstützen können.

Bei Mehrparteien-Parkplätzen, wie zum Beispiel Einstellhallen, besteht das Risiko, dass Einzellösungen statt sinnvolle Gesamtlösungen umgesetzt werden. Werden die Neukunden von Elektrofahrzeugen diesbezüglich durch das Verkaufspersonen genügend aufgeklärt? Wie unterstützt auto-schweiz ihre Mitglieder in der Aus- und Weiterbildung des Verkaufspersonals?

Einerseits schaffen die Importeure entsprechende Angebote und schulen ihr Verkaufspersonal, beim Interesse nach Elektrofahrzeugen gezielt nach der Wohnsituation zu fragen und mögliche Ladelösungen zu erläutern. Andererseits unterstützt der Auto Gewerbe Verband Schweiz AGVS seine Mitglieder bei der Aus- und Weiterbildung mit gezielten Kursangeboten.

(Bild: auto-schweiz)