Rückblick Kurs Monitoring und Optimierung im Gebäudebestand
Am 3. Juni 2025 organisierte der energie-cluster.ch den Kurs Monitoring und Optimierung im Gebäudebestand an der Hochschule Luzern (HSLU) in Horw. Der Tag war geprägt von spannenden Fachreferaten, lebendigem Austausch und angeregtem Networking.
Kontext und Zielsetzung
Der Gebäudesektor ist für rund 33 % der gesamten CO₂-Emissionen in der Schweiz verantwortlich – ein enormes Reduktionspotenzial. Das Klimaschutzgesetz 2023 sowie das Stromgesetz 2024 setzen klare Rahmenbedingungen mit dem Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken und die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Durch gezielte Optimierung des Energieverbrauchs können bereits heute 10 bis 25 % eingespart werden – ein wichtiger Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Im Rahmen des Kurses wurde praxisnah aufgezeigt, wie Monitoring- und Optimierungslösungen konkret im Gebäudebestand umgesetzt werden können.
Die Fachreferate im Überblick
Durch den Tag führte Jürg Kärle, stellvertretender Geschäftsleiter und Senior Projektleiter beim energie-cluster.ch.
• Sandra Stettler, Geschäftsführerin der EGON AG, zeigte in ihrem Einstiegsreferat, welchen Nutzen Energiemonitoring im Gebäudebereich stiftet, wie der aktuelle Stand ist und welche Empfehlungen sich aus der Praxis ableiten lassen.
• Rea Sodero, Co-Founder & CEO der Planlabs AG, präsentierte innovative Ansätze zur automatisierten Planung von Gebäudetechniksystemen – eine vielversprechende Entwicklung für Ingenieur:innen, Bauunternehmende und Architekt:innen.
• Fabian Uetz, CEO der Tesenso AG, berichtete über ein Projekt zur Umrüstung von Ölheizung auf Fernwärme. Durch gezieltes Building IoT und ein integriertes Energiemanagementsystem konnte der Wärmeverbrauch signifikant reduziert werden.
• Nach einer kurzen Networking-Pause stellte Lorenz Deppeler, Leiter Energieberatung bei der EKZ, das Potenzial von Smart Metern vor. Die erhobenen Daten werden über einen Energieassistenten mit KI ausgewertet – mit grossem Mehrwert für die Energieeffizienz.
• Philipp von Schulthess, CEO der Oxoia AG, widmete sich der Frage, wie Betriebskosten kontinuierlich gesenkt werden können – ein zentraler Aspekt in der Gebäudebewirtschaftung.
• Olivier Steiger, Dozent am Institut für Gebäudetechnik und Energie (IGE) der HSLU, spannte den Bogen zu ZEV/vZEV-Modellen und erläuterte die Rolle von Energiemanagementsystemen in diesem Kontext.
• Zum Abschluss des Themenblocks „Festinstallierte Lösungen“ präsentierte Markus Streit, Abteilungsleiter Energietechnik bei der Gerber AG, konkrete Praxisbeispiele zur Systemintegration in Gebäuden und Arealen.
Beim gemeinsamen Mittagessen wurde der fachliche Austausch fortgeführt und neue Kontakte geknüpft. Am Nachmittag folgten weitere spannende Beiträge:
• Pascal Welti, Leiter Energyconsulting bei der NeoVac ATA AG, erläuterte Kostenmodelle rund um eBO-Lösungen.
• Stefan Fischer von smart-me zeigte, wie Energiemonitoring in der Praxis umgesetzt wird.
• Julia Grundisch, M.A. in Angewandter Linguistik, untersuchte aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, wie sich energieeffizientes Nutzerverhalten fördern lässt.
• Ursula Uttinger, Dozentin an der HSLU, rundete den Kurstag mit einem fundierten Beitrag zu Datenschutz und Cybersicherheit im Kontext des Energiemonitorings ab.
Fazit
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Referierenden, Sponsoren und Patronatspartner, die diesen vielseitigen und praxisnahen Kurstag ermöglicht haben!
Der nächste Kurs Monitoring und Optimierung im Gebäudebestand findet im kommenden Jahr statt. Weitere Informationen folgen demnächst auf der Kursseite.